Januar 24, 2024

Aufgaben eines Heilpraktikers

So sehen die Aufgaben eines Heilpraktikers im Alltag aus

Bei einem Heilpraktiker handelt es sich um eine medizinische Fachkraft, welche in Deutschland eine besondere Stellung einnimmt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Ärzten haben sie nämlich nicht das traditionelle Medizinstudium absolviert, sondern durchlaufen eine alternative Ausbildung.

Dieser Artikel wirft einen genaueren Blick auf die Aufgaben eines Heilpraktikers und die Hilfsmittel, welche sie in ihren Praxen einsetzen können.

Diagnosestellung und Anamnese

Mit Kreativer Homöopathie als Therapieform voran kommen. Aufgaben vom Heilpraktiker

Aufgaben und Anwendungsbereiche eines Heilpraktikers

Ein zentraler Bestandteil der Arbeit eines Heilpraktikers ist die Diagnosestellung. Anders als bei herkömmlichen Ärzten erfolgt die Erstellung von Diagnosen aufgrund einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung ohne den Einsatz moderner bildgebender Verfahren.

Naturheilkundler analysieren dabei die Krankengeschichte ihrer Patienten, erkunden Symptome und beziehen auch psychosoziale Faktoren in ihre Einschätzungen mit ein. Dabei setzen sie auf umfassende Kenntnisse und Anwendungsbereiche ihrer Untersuchungsmethoden im Bereich der Naturheilkunde sowie der Alternativmedizin, um ihre Diagnosen zu erstellen.

Zehn Hilfsmittel zur Diagnoseerstellung, die Heilpraktiker durchführen können:

  • Irisdiagnose: Durch die Betrachtung der Iris können Naturheilkundler Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand des Patienten ziehen.

  • Pulsdiagnose: Die Untersuchung des Pulses dient dazu, um Informationen über den Zustand verschiedener Organe und deren Energiefluss im Körper zu erhalten.

  • Zungendiagnose: Die Analyse von Farbe, Form und Belag auf der Zunge ermöglicht es dem Naturheilkundler, mögliche Krankheitsmuster und Ungleichgewichte im Körper festzustellen.

  • Kinesiologie: Durch den Einsatz von Muskeltests versucht die Kinesiologie, Ungleichgewichte im Energiefluss und mögliche allergische Reaktionen zu identifizieren.

  • Haaranalyse: Die Untersuchung von Haarproben auf Mineralstoffe, Spurenelemente und Schwermetalle ermöglicht es, Rückschlüsse auf den Nährstoffstatus sowie mögliche Belastungen im Körper zu ziehen.

  • Atemgasanalyse: Die Analyse des Atemgases kann Auskunft über Stoffwechselprozesse und mögliche Unverträglichkeiten im Körper geben.

  • Elektroakupunktur nach Voll (EAV): Durch die Messung von elektrischen Widerständen an Akupunkturpunkten versucht diese Methode, Störungen im Energiefluss des Körpers aufzudecken.

  • Bioresonanztherapie: Die Messung und Beeinflussung von elektromagnetischen Schwingungen im Körper, kann Unverträglichkeiten und Störfaktoren im Körper aufdecken.

  • Thermografie: Die Aufnahme von Infrarotbildern dient dazu, um Temperaturunterschiede im Körper festzustellen und Hinweise auf Entzündungen oder Durchblutungsstörungen zu erhalten.

  • Labordiagnostik von Blut, Urin oder Speichel: Auch wenn Naturheilkundler keine invasiven Eingriffe durchführen dürfen, können sie jedoch auf Labortests zurückgreifen, um bestimmte Parameter im Körper zu überprüfen.

Therapeutische Maßnahmen

Heilpraktiker bedienen sich einer Vielzahl verschiedener Therapieansätze, um ihre Patienten zu behandeln. Hierzu gehören beispielsweise verschiedene Methoden aus der Naturheilkunde, Homöopathie, Phytotherapie und Akupunktur.

Die Wahl der entsprechenden Therapie hängt dabei von der individuellen Diagnose und den Bedürfnissen des Patienten ab.

Therapeutische Ansätze:

  • Homöopathie: Durch die Verabreichung von stark verdünnten Substanzen sollen die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert werden.

  • Phytotherapie: Pflanzenheilkunde, bei der Heilpflanzen zur Behandlung verschiedener Beschwerden eingesetzt werden.

  • Akupunktur: Einflussnahme auf Energieströme im Körper durch das Setzen von Nadeln an bestimmten Körperpunkten.

Die Ernährungsberatung und Unterstützung bei der Optimierung des persönlichen Lebensstils

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit von Naturheilkundlern liegt auf präventiven Maßnahmen und der Förderung eines gesunden Lebensstils. Naturheilkundler bieten oftmals auch eine Ernährungsberatung an, um die Psyche sowie die Gesundheit ihrer Patienten wieder in Einklang zu bringen.

Weiterhin geben sie ihren Patienten wichtige Ratschläge zur Stressreduktion, Bewegung und anderen Lifestyle-Faktoren, welche die Gesundheit nachhaltig verbessern können.

Empfehlungen für Patienten:

  • Ausgewogene Ernährung: Betonung liegt hier auf frischen und unverarbeiteten Lebensmitteln.
  • Stressmanagement: Techniken zur Stressreduktion wie Meditation oder spezielle Atemübungen.
  • Bewegungsempfehlungen: viel Bewegung an der frischen Luft sowie individuell angepasste Bewegungspläne für einen gesunden Lebensstil.

Die Zusammenarbeit von Heilpraktikern mit Schulmedizinern

Naturheilkundler arbeiten oft im Kontext einer integrativen Medizin und kooperieren mit Ärzten und anderen medizinischen Fachkräften.

Diese Zusammenarbeit ermöglicht es bei der Diagnose sowie der einzuleitenden Behandlung einen holistischen Ansatz zu verwirklichen, bei dem sich die Anwendungsbereiche der schulmedizinischen sowie der alternativen Behandlungsmethoden ideal ergänzen lassen.

Informationsaustausch mit Ärzten aus der Schulmedizin:

  • Informationsaustausch: Austausch von Diagnosen und Therapieplänen für einen optimalen Behandlungserfolg.
  • Gemeinsame Patientenbetreuung: Abstimmung der Behandlung zur optimalen Versorgung der Patienten.
  • Weitervermittlung: Bei Bedarf überweisen Naturheilkundler ihre Patienten an Ärzte für spezialisierte Untersuchungen oder Interventionen.

Die Grenzen der Heilpraktiker-Behandlung und die gesetzlichen Rahmenbedingungen

Die Tätigkeiten und Befugnisse von Naturheilkundlern sind in Deutschland durch das Heilpraktiker-Gesetz geregelt. Dieses Gesetz legt fest, dass Naturheilkundler bestimmte medizinische Tätigkeiten und Aufgaben ausüben dürfen, ohne dafür ein Medizinstudium absolviert zu haben.

Allerdings gibt es klare Einschränkungen, insbesondere in Bezug auf invasive Eingriffe, die Verschreibung von Medikamenten sowie die Durchführung von Geburtshilfen. Diese Gesetzgebung gewährleistet, dass bestimmte medizinische Aufgaben weiterhin Ärzten vorbehalten bleiben.

Einige gesetzliche Vorgaben:

  • Eingeschränkte Tätigkeiten: Naturheilkundler dürfen keine invasiven Eingriffe durchführen, verschreibungspflichtige Medikamente verordnen oder Geburtshilfe leisten.
  • Grenzen der Diagnosestellung: Die Diagnosestellung durch Naturheilkundler ist auf nicht invasive Methoden beschränkt.
  • Zusammenarbeit mit Ärzten: Naturheilkundler sollten im Bedarfsfall Patienten an Ärzte überweisen, um eine optimale Versorgung sicherzustellen.

Ausbildung und Qualifikationen

Die Ausbildung zum Naturheilkundler erfolgt über private Schulen oder Institute und beinhaltet intensive Studien der alternativen Heilmethoden sowie der medizinischen Grundlagen. Die Absolventen müssen eine amtsärztliche Überprüfung ablegen, um ihre Kenntnisse und Fähigkeiten nachzuweisen.

Einige Ausbildungsinhalte:

  1. Alternative Heilmethoden: Studium verschiedener therapeutischer Ansätze, einschließlich Homöopathie, Akupunktur und Naturheilkunde.
  2. Anatomie und Physiologie: Verständnis der grundlegenden Funktionsweise des menschlichen Körpers.
  3. Rechtliche Aspekte: Kenntnisse über die gesetzlichen Grenzen und Verantwortlichkeiten von Heilpraktikern.

Fazit

Heilpraktiker spielen eine wichtige Rolle in unserem Gesundheitswesen, indem sie alternative Perspektiven und therapeutische Ansätze anbieten können.

Durch ihre ganzheitliche Betrachtungsweise ergänzen sie die schulmedizinische Versorgung und können dazu beitragen, die individuellen Bedürfnisse der Patienten besser zu berücksichtigen. Es ist jedoch ebenfalls wichtig, sich der gesetzlichen Rahmenbedingungen und auch der Grenzen bei der Behandlung durch einen Naturheilkundler bewusst zu sein.

Die Entscheidung zur Konsultation eines Naturheilkundlers als medizinischen Begleiter sollte besonders bei schweren Krankheitsbildern immer in Absprache mit anderen Fachleuten getroffen werden, um eine umfassende und gut koordinierte Behandlung sicherzustellen.

Generell stellt die Arbeit von Naturheilkundlern eine wichtige Ergänzung zur konventionellen Medizin dar und ermöglicht Patienten den Zugang zu einer Vielzahl von therapeutischen Behandlungsmöglichkeiten.

Gerne zeigen wir Ihnen hier auf, welche Optionen aus der Naturheilkunde in Frage kommen, schauen Sie sich um.

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