Symptomsprache des Körpers – Erkennen und Verstehen
Der einschießende Schmerz, wenn man die heiße Herdplatte berührt. Die Magenschmerzen vor der mündlichen Prüfung. Oder das permanente Pochen eines entzündeten Körperbereichs. Durch ein breit gefächertes Spektrum von Symptomen schafft es unser Körper, uns mitzuteilen, dass etwas nicht passt. Das kann ein organisches Problem sein, aber auch ein Hinweis, dass wir ein seelisches Problem oder Stress haben.
Die Fähigkeit, solche Probleme mitzuteilen, bezeichnet man auch als die Symptomsprache des Körpers. Dieser Beitrag erläutert, wie bedeutsam es ist, dass wir die Symptome des Körpers richtig erkennen und deuten.
Der wichtigste Grund: weil Krankheiten ein Spiegel unserer Seele sind.
Psychosomatische Zusammenhänge entdecken
Der Begriff der Psychosomatik kennzeichnet es besonders gut, dass zwischen Körper, Geist und Seele Zusammenhänge beziehungsweise Wechselwirkungen bestehen.
Das unterstreicht auch die alte Tradition von Redensarten:
- “etwas ist mir auf den Magen geschlagen”
- “ich habe mir das zu Herzen genommen”
- “das bereitet mir Kopfschmerzen”
Ein Klassiker solcher Sprüche ist aber auch das berühmte Bauchgefühl. Diese Beispiele demonstrieren, dass zahlreiche Beschwerden, die wir haben, aufgrund derer wir vielleicht auch den Arzt aufsuchen, nicht organisch verursacht sind.
Um es plakativ auszudrücken: Nicht selten sind solche Probleme “hausgemacht”, entstehen also durch auslösende Faktoren aus dem Job, aus der Beziehung oder dem Alltag. Und genau deshalb sind dann die jeweiligen Arztbesuche auch unbefriedigend. Denn oft sind keine Befunde feststellbar. Oder Tabletten & Co. kaschieren ein Symptom, das eigentlich ein Alarmsignal darstellen sollte.

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Die Symptomsprache des Körpers beherrschen – lernen Sie mehr dazu
Was die Symptomsprache des Körpers so bedeutend macht
Durch die Hektik des modernen Alltags merken wir nicht, wenn wir uns allzu sehr belasten. Stress stellt keinen unangenehmen Zustand dar, sondern gilt als normal. Täglich sind wir Tausenden von Reizen ausgesetzt. Klingelnde Telefone. Ein proppenvoller Mailbox-Eingang. Dutzende von Social Media Nachrichten.
Und ein hohes Belastungsniveau durch den Job, neben dem auch Partnerschaften und Kinder einen Anteil erhalten sollen. Kranksein, das kann sich heute kaum ein Mensch leisten. Wir respektieren die Ruhezeiten nicht, die wir eigentlich benötigen. Stattdessen absolvieren wir auch noch ein umfassendes Freizeitprogramm zwischen Fitnessstudio, Kurztrip und Ehrenamt. Und unsere Gesundheit? Tatsächlich sind es erst die Symptome, die uns veranlassen, innezuhalten.
Krankheiten – nicht von ungefähr
Wenn wir durch äußere Umstände verursachte Symptome ignorieren, missachten wir unsere eigenen Warnsignale, die eigentlich dem Zweck dienen, uns Schutz, Gesundheit und Wohlbefinden zu schenken. Wenn also die neue Partnerschaft dem Bauch nicht Schmetterlinge, sondern Schmerzen bereiten, macht es wenig Sinn, Magentabletten einzunehmen oder die Ernährung umzustellen.
Wenn der Topjob zwar ein hohes Einkommen, aber eben auch Herzrasen und Schlaflosigkeit mitbringt, sind es nicht das EKG und der Herzkatheter, die die Lösung entdecken, sondern ein ehrliches Abwägen, ob unsere Balance zwischen Arbeit und Erholung noch passt.
Das Diktat der Belastung
Die heutige Gesellschaft verlangt Höchstleistungen. Auszeiten sind ein Zeichen von Schwächen. Deshalb sind es die körperlichen Signale, die uns zeigen, dass wir uns selbst mehr Achtsamkeit schenken sollten.
Solche Wellness-Phasen sind von hoher Bedeutung. Besonders dann, wenn wir bereits eindeutige Signale erhalten, dass wir kürzertreten oder etwas Belastendes ändern sollten.
Beispiele solcher Auszeiten sind:
Das richtige Mindset entwickeln
Natürlich müssen wir die Symptomsprache richtig deuten und unsere Beschwerden nach den eigentlichen Ursachen hinterfragen. Aber das zu praktizieren, erfordert ein gewisses Mindset. Nein, sagen. Abgrenzen. Prioritäten setzen. Und – natürlich – zuzulassen, dass uns die Symptome Botschaften senden, wenn wir nicht genügend dafür sorgen, dass es uns gutgeht.
Diese Dinge sollten wir lernen. Keinesfalls sollten solche Botschaften medikamentös unterdrückt werden, um den Schein des Wohlbefindens beziehungsweise die eigene Leistungsfähigkeit vorzugaukeln. Denn dann verpufft der Zweck der Symptome, die uns die tatsächlichen Ursachen unserer Beschwerden aufzeigen.