Keine Angst vor Zecken – Der richtige Umgang mit einem Zeckenbiss
In der Insektenwelt Mitteleuropas genießen Zecken und unter ihnen insbesondere der Gemeine Holzbock einen sehr schlechten Ruf. Die blutsaugenden Tierchen können verschiedene Krankheiten übertragen, sind äußerst resistent und kaum wählerisch darin, wen sie befallen.
Neben Amphibien und Vögeln sowie Wild- und Haustieren dienen ihnen auch Menschen als Wirte. Was Sie tun können, um sich vor Zecken zu schützen und welche Maßnahmen es bei einem Zeckenbiss zu ergreifen gilt, erfahren Sie hier.
Zecken verstehen, Ängste abbauen
Wer dem heimischen Holzbock ohne Angst begegnen und einem unangenehmen Zeckenbiss vorbeugen will, profitiert davon, sich ein Grundwissen über die kleinen Blutsauger anzueignen. Beispielsweise verfallen Zecken bei Temperaturen unter 7 °C in eine Winterstarre und erwachen erst wieder, wenn das Thermometer mindestens 8 °C anzeigt.
Besonders aktiv sind Zecken in den warmen Monaten. Zudem haben sie es gern feucht und dunkel und sind daher vermehrt in dichter Vegetation oder in Bodennähe anzutreffen. Auch am menschlichen Körper bevorzugen Zecken geschützte, dünnhäutige Bereiche, wie Armbeugen, Kniekehlen oder den Genitalbereich.
Zeckenbissen richtig vorbeugen
Zeckenbissen vorbeugen und damit umgehen
Da das Risiko, einen krankheitsauslösenden Zeckenbiss zu erleiden, je nach Region variiert, lohnt es sich, spezielle Karten zu konsultieren, auf denen Risikogebiete ausgewiesen sind.
Das Meiden dieser Gebiete sowie der für Zecken typischen Lebensräume reduziert die Gefahr, einen mit Viren oder Bakterien belasteten Zeckenbiss zu erleiden.
Zum Vorbeugen eines Zeckenkontaktes beachten Sie auch folgende Hinweise:
Krank durch Zeckenbiss?
Vor allem die Lyme-Borreliose wird eng mit Zecken in Verbindung gebracht. Dabei ist längst nicht jeder Holzbock mit den sogenannten Borrelien infiziert, sondern schätzungsweise nur 30 Prozent. Daneben gibt es andere Krankheiten, die durch Zeckenbisse hervorgerufen werden können.
Dazu gehören:
- Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME),
- Krim-Kongo-Fieber,
- Anaplasmose,
- Babesiose sowie Tularämie.
Grund zur Panik gibt es aber nicht. Der weit verbreiteten FSME beispielsweise können Sie durch eine Impfung vorbeugen. Zudem ist die Entzündungsgefahr bei einem Zeckenbiss im Vergleich zu anderen Insektenstichen gering, da sich im Zeckenspeichel schmerzstillende und entzündungshemmende Substanzen befinden.
Selbst für den Fall, dass Teile der Zecke (z.B. der Kopf) in der Haut verbleiben, heilt die kleine Wunde i.d.R. schnell und problemlos ab.
Gut vorbereitet in die Zecken-Saison
Zeit ist ein entscheidender Faktor, wenn es um Zeckenbisse geht. Je länger der Blutsauger auf der Haut verbleibt, desto höher ist das Übertragungsrisiko krankheitsauslösender Viren oder Bakterien – immer vorausgesetzt, die Zecke ist überhaupt mit solchen belastet.
Dessen ungeachtet sollten Sie einen möglichen Zeckenkontakt ernst nehmen und sich nach jedem Aufenthalt in der Natur gründlich absuchen. Zudem sollten Naturfreunde neben Desinfektionsmittel stets eines der gängigen Werkzeuge zur Zeckenentfernung bei sich tragen. Hierzu zählen Zeckenpinzetten, Zeckenhaken, Zeckenkarten usw.
Zeckenbiss – Was tun?
Ist das Vorbeugen gescheitert und Sie entdecken einen Zeckenbiss an sich oder einer anderen Person, bleiben Sie ruhig. Verwenden Sie eines der genannten Werkzeuge. Setzen Sie dieses möglichst dicht an der Haut an.
Nur so verhindern Sie ein eventuelles Quetschen des mit Blut gefüllten Tierchens. Ein ruckartiges oder hektisches Herausziehen ist nicht zu empfehlen. Führen Sie stattdessen vorsichtige Rüttelbewegungen aus, während Sie die Zecke behutsam von der Haut lösen.
Abschließend sollten Sie den Zeckenbiss desinfizieren und die entfernte Zecke kurz untersuchen. Können Sie den Kopf der Zecke und ihren Stechapparat identifizieren, wurde das Tier vollständig entfernt.
Quält Sie nach einem Zeckenbiss die Angst, zu erkranken, haben Sie die Möglichkeit verschiedene Bluttests in Anspruch zu nehmen. Allerdings lassen sich entsprechende Antikörper frühstens eine Woche nach der Übertragung feststellen.
Grundsätzlich ist ein Arztbesuch in erster Linie dann nötig, wenn sich einige Tage nach dem Zeckenbiss grippeähnliche Symptome oder Hautausschläge einstellen.